30.03.2020 | Fakten & Portraits Eric Clapton: Unser Porträt über Mr. Slowhand
So viel Musikgeschichte, wie sie Eric Clapton geschrieben hat, passt kaum in ein Porträt - wir haben es dennoch versucht.
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Was Eric Clapton mit seiner Gitarre zur Musikgeschichte beigetragen hat, lässt sich kaum in Worte fassen.
Foto: picture alliance/dpa -
Seit fast 60 Jahren lebt er den Bluesrock wie kein Zweiter.
Foto: Chris Hakkens - Flickr, CC BY-SA 2.0, Link
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Doch auch den Psychedelic Rock hat er zum Beispiel mit der Supergroup Cream geprägt.
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Gefühlt hat Eric Clapton tausende Projekte gestartet - so auch die Band Derek & The Dominos, mit denen er den Mega-Hit "Layla" lieferte.
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Dabei wollte er sich selbst nie in den Mittelpunkt stellen - er wusste um seine Genialität, ließ sich aber immer wieder von jüngeren Künstlern inspirieren, wie zum Beispiel von einem Jimi Hendrix.
Foto: Stoned59 - originally posted to Flickr as Eric "slowhand" Clapton, CC BY 2.0, Link
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Auch mit seinen legendären Crossroads-Festivals feierte er weniger sich, als viel mehr den Blues und die zahlreichen Künstler, die ihn spielten.
Foto: Steve Proctor - Own work, CC BY-SA 4.0, Link
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Und auch er selbst - der von so vielen als größter Gitarrist aller Zeiten angesehen wird - war nur ein Fan. Zum Beispiel von Bluesrock-Legende B.B. King.
Foto: Warner Music Group -
Gebt dem Mann eine E-Gitarre und er zaubert nach wie vor die schönsten Töne hervor - er ist zweifellos einer der größten Musiker aller Zeiten: Mr. Slowhand, Eric Clapton!
Foto: Universal Music
Wenn man von Eric Clapton spricht, weiß man nicht, wo man mit dem Schwärmen anfangen und schon gar nicht, wo man aufhören soll. Die Yardbirds, Cream, Derek & The Dominos, Blind Faith, seine Solo-Karriere oder die Arbeiten mit Größen wie den Beatles, Tina Turner und B.B. King - Clapton als "Phänomen" zu bezeichnen, wäre noch stark untertrieben.
Eric Clapton kam am 30. März 1945 als Sohn der damals 16-jährigen Patricia Molly Clapton im britischen Ripley auf die Welt. Sein Vater war ein in England stationierter Soldat aus Kanada, der nach dem zweiten Weltkrieg wieder in seine Heimat zurückkehrte. Clapton wuchs also bei seinen Großeltern auf, in dem Glauben, dass seine Mutter seine ältere Schwester war.
Dort blieb er auch, als seine Mutter einen anderen kanadischen Soldaten heiratete und mit ihm nach Deutschland ging. Doch was sich wie eine schwere und traurige Kindheit liest, macht Eric mit der Liebe zum Blues wett. Vor allem amerikanische Künstler wie Muddy Waters, Big Bill Broonzy und Robert Johnson begeistern ihn schon zu Teenager-Zeiten.
"Der Blues hat mich mein Leben lang inspiriert und mir immer wieder Kraft gegeben, mit den Unzulänglichkeiten des Alltags fertig zu werden." - Eric Clapton
Seine eigenen musikalischen Schritte verliefen allerdings zu Beginn holprig. An der ersten Gitarre, die er im Alter von 13 Jahren bekam - eine Hoyer aus Deutschland - verlor er schnell das Interesse. Einfach zu schwer, dieses Gitarrespielen. Doch zum Glück beschloss er zwei Jahre später es noch einmal zu probieren, um seinen Idolen nachzueifern. Was für ein Glück!
Im Alter von 16 Jahren verließ er seine Schule, um sich - abgesehen von einem kurzen Intermezzo auf einer Kunstschule - auf seinen musikalischen Werdegang zu konzentrieren. Mit seinem Gitarrenspiel machte er schnell auf sich aufmerksam. Mit dem ebenfalls Blues-begeisterten David Brock, gründete er sein erstes Duo und spielte vor allem in Pubs, ehe er 1963 den Yardbirds beitrat und mit ihnen unter anderem den Hit "For Your Love" einspielte.
Von da an schrieb Eric Clapton quasi non stop Musikgeschichte - auch, weil er sich selbst nie als "den Größten" ansah. Ein heute berühmtes Graffiti, das den Satz "Clapton is God" abbildete, war ihm total peinlich. Als er einen jungen Jimi Hendrix zum ersten Mal performen sah, musste er sich erst einmal erholen, im Glauben, er könne nie so gut sein. Doch er erfand sich immer wieder neu, lernte, spielte und war von ganz oben einfach nicht wegzudenken.
"Ich habe nie akzeptiert, dass ich der größte Gitarrist der Welt sein sollte. Ich wollte immer der größte Gitarrist der Welt sein, aber das ist eine Wunschvorstellung - und ich habe es als Wunschvorstellung akzeptiert." - Eric Clapton
Seit bald 60 Jahren hält Eric Clapton bereits die Fahne des Bluesrocks hoch - währenddessen war nicht alles glänzend. Seine anhaltenden Drogenprobleme in den 1970ern und 80ern, die Chaos-Ehe mit George Harrisons Ex-Frau Pattie Boyd, der Verlust seines Sohnes Conor, der 1991 im Alter von 4 Jahren aus einem Hochhaus-Fenster in den Tod stürzte - er schrieb "Tears in Heaven" für ihn.
Doch der Blues hat ihn aufrecht erhalten und er hat uns mit Songs wie "Layla", "Wonderful Tonight", "Badge", "My Father's Eyes", "Lay Down Sally" und so vielen mehr beschenkt.
Eric Clapton ist und bleibt ein absoluter Ausnahmekünstler und hat den Blues bis heute im Blut!