21.05.2019 | Lifestyle Formel 1-Weltmeister, Unternehmer, Legende: Niki Lauda ist tot
Er war einer der ganz Großen der Formel 1-Geschichte: Dreimal wurde Niki Lauda Weltmeister, legendär durch den Horrorunfall 1976 auf dem Nürburgring und seine Rückkehr nach nur 42 Tagen. Jetzt ist er im Alter von 70 Jahren gestorben.
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Er war eine Ikone des Motorsports: Niki Lauda ist im Alter von 70 Jahren gestorben.
Foto: By MacKrys - Own work, CC BY-SA 4.0, Link
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Drei Mal wurde er Formel 1-Weltmeister. Seinen Legendenstatus erhielt er endgültig durch den Horrorunfall von 1976 - und die Tatsache, dass er nur 42 Tage später wieder in seinen Rennwagen stieg.
Foto: By Bert Verhoeff / Anefo - http://proxy.handle.net/10648/ac6bbb10-d0b4-102d-bcf8-003048976d84, CC0, Link
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Auch nach seiner aktiven Karriere blieb er der Formel 1 treu: Zwischen 1993 und 1995 berriet er Ferrari, dann wurde er Teamchef bei Jaguar und seit 2012 war er Mercedes-Teamaufsichtsratschef.
Foto: By Christian Sinclair - https://www.flickr.com/photos/64636480@N02/6364181373/in/album-72157628053160311/, CC BY 2.0, Link
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Als TV-Experte bei RTL begleitete er jahrelang das Renngeschehen - mit seinen Markenzeichen: der roten Kappe und seinem trockenen Humor.
Foto: By Tamás Urbán - http://www.fortepan.hu/?view=all&lang=hu&img=15583, CC BY-SA 3.0, Link
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Nach Jahrzehnten des Kämpfens war es nun doch Zeit für seine letzte Runde: Rest in Peace, Niki Lauda!
Foto: Di Sconosciuto - Maurizio Refini, Patrese 200 volte, VIA!, Editrice NIS, 1991., Pubblico dominio, Collegamento
Die österreichische Formel 1-Legende Niki Lauda ist tot. Er starb am Montag im Alter von 70 Jahren im Kreis seiner Familie. Eine Sprecherin seiner Fluggesellschaft Laudamotion schrieb im Namen der Familie Lauda:
"In tiefer Trauer geben wir bekannt, dass unser geliebter Niki am Montag, den 20.05.2019, im Kreise seiner Familie friedlich entschlafen ist. Seine einzigartigen Erfolge als Sportler und Unternehmer sind und bleiben unvergesslich."
Der Mann mit der roten Kappe
Die rote Kappe war sein Markenzeichen - damit verbarg er einen Teil der Narben, die er von seinem schweren Unfall auf dem Nürburgring 1976 davon trug. Nur knapp überlebte er damals das Flammeninferno. Doch nicht nur seine Kopfhaut war durch schwere Verbrennungen gezeichnet, er zog sich unter anderem auch Verätzungen der Lunge zu. Immer wieder hatte er seitdem mit seiner Gesundheit zu kämpfen.
Der Comeback-König
Zweimal hatte sich Niki Lauda schon einer Nierentransplantation unterziehen müssen - Spätfolgen seines Crashs von 1976. Letztes Jahr im Sommer war Lauda dann auch eine Lunge transplantiert worden. Im Januar musste er nach einer Grippe-Erkrankung erneut ins Krankenhaus, da war bereits die Sorge groß. Doch Lauda kam zurück, wie man es von ihm gewohnt war: Zu seinem 70. Geburtstag am 22. Februar bedankte er sich in einer kurzen Audio-Botschaft mit den Worten: "Ich komme wieder zurück und es geht volle Pulle bergauf."
Ein Mann mit Mut und Ehre
"Sein unermüdlicher Tatendrang, seine Geradlinigkeit und sein Mut bleiben Vorbild und Maßstab für uns alle", heißt es in der Mitteilung zu Laudas Tod. "Abseits der Öffentlichkeit war er ein liebevoller und fürsorgender Ehemann, Vater und Großvater. Er wird uns sehr fehlen." Aus erster Ehe hinterlässt Lauda zwei Söhne und aus seiner Ehe mit Birgit Lauda achtjährige Zwillinge.
Zur Legende wurde Niki Lauda, weil er nur 42 Tage nach seinem Horrorunfall auf dem Nürburgring bereits wieder im Cockpit seines Rennwagens saß. Nur knapp verpasste er das Treppchen - bei seinem ersten Rennen nach dem Unfall kam er in Monza als Vierter ins Ziel. Das WM-Duell mit dem Briten James Hunt war später im Film "Rush" (2013) im Kino zu sehen. "Die schnelle Rückkehr gehörte zu meiner Strategie, nicht lange daheim zu sitzen und darüber nachzugrübeln, warum und wieso mir das Ganze widerfahren ist", erklärte Lauda später.
Erfolg in vielen Disziplinen
Bereits 1975 war Lauda zum ersten Mal Formel 1-Weltmeister geworden. Ein Jahr nach dem Unfall holte er seinen zweiten, 1984 seinen dritten WM-Titel. 1985 beendet er seine Sportlerkarriere und schloss nahtlos eine Laufbahn als Unternehmer an. Schon immer begeisterte sich der Industriellensohn fürs Fliegen und entwickelte schließlich als Pilot seine eigene Fluglinie. Ende der 90er Jahre verkaufte er "Lauda Air" an den Konkurrenten Austrian Airlines, konnte das Fliegen aber doch nicht sein lassen und ging 2003 mit einer neuen Flotte unter dem Namen Niki an den Start.
2011 stieg er als Gründer aus, Air Berlin übernahm die Fluglinie. Nachdem Air Berlin und Niki Pleite gegangen waren, übernahm Lauda erneut die Führung bei Niki, brachte das Unternehmen unter dem Namen Laudamotion wieder an den Start und stieg ins Geschäft mit Privatjets ein. Wenig später holte er Ryanair als neuen Anteilseigner ins Boot. Aber auch die Formel 1 begleitete ihn weiter: Seit 2012 war er Team-Aufsichtsratschef bei Mercedes; als TV-Experte begleitete er die Rennen beim Fernsehsender RTL.
Ein Mann mit vielen Leidenschaften und Talenten - und vor allem unerschütterlichem Tatendrang und Lebensmut: Niki Lauda war eine Legende. Nun hat er im Alter von 70 Jahren seine letzte Runde gedreht - DANKE für alles und Rest in Peace, Niki Lauda!