Rammstein oder Goethe: Von wem stammen diese Zeilen?

„Der kalte Mond in voller Pracht /
Hört die Schreie in der Nacht /
Und kein Engel steigt herab /
Nur der Regen weint am Grab“;Ramm­stein;Goethe
„Das Kind hat noch die Zeit verlo­ren /
Da springt ein Wider­hall zu Ohren /
Ein dump­fes Grol­len treibt die Nacht /
Und der Wolken­trei­ber lacht /
Schüt­telt wach die Menschen­fracht“;Ramm­stein;Goethe
„Wie ein Juwel, so klar und rein /
Dein feines Licht war mein ganzes Sein /
Wollte dich ins Herzen fassen /
Doch was nicht lieben kann, muss hassen“;Ramm­stein;Goethe
„Ohne Kleid sah er sie nie /
Die Herrin seiner Fanta­sie /
Er nimmt die Gläser vom Gesicht /
Singt zitternd eine Melo­die“;Ramm­stein;Goethe
„Ein Schmal­tier auf die Läufe kommt /
Hat sich im hohen Ried gesonnt /
Macht gute Fährte tief im Tann /
Der Spie­gel glänzt, ich backe an“;Ramm­stein;Goethe
„Die Lippen oft verkauft, doch weich /
Und ewig sie berühr’n /
Wenn ich ihren Mund verließ /
Dann fing ich an zu frier’n“;Ramm­stein;Goethe
„Eine Liebe, ein Verspre­chen /
Ach das Blut läuft aus dem Mund /
Und keiner wird mich rächen /
Sinn­los gehe ich zugrund“;Ramm­stein;Goethe
„Sah ein Mädchen ein Röslein steh’n /
Blühte dort in lich­ten Höh’n /
So sprach sie ihren Liebs­ten an /
Ob er es ihr stei­gen kann“;Ramm­stein;Goethe
„Verzeih, ich kann nicht hohe Worte machen /
Und wenn mich auch der ganze Kreis verhöhnt /
Mein Pathos brächte dich gewiss zum Lachen /
Hättst du dir nicht das Lachen abge­wöhnt“;Goethe;Ramm­stein
„Ach wenn in unsrer engen Zelle /
Die Lampe freund­lich wieder brennt /
Dann wird’s in unserm Busen helle /
Im Herzen, das sich selber kennt “;Goethe;Ramm­stein
„Glaub’ unser einem, dieses Ganze /
Ist nur für einen Gott gemacht /
Er findet sich in einem ew’gen Glanze /
Uns hat er in die Fins­ter­niß gebracht /
Und euch taugt einzig Tag und Nacht“;Goethe;Ramm­stein
„Von Sonne und Welten weiß ich nichts zu sagen /
Ich sehe nur wie sich die Menschen plagen /
Der kleine Gott der Welt bleibt stets von glei­chem Schlag /
Und ist so wunder­lich als wie am ersten Tag “;Goethe;Ramm­stein
„Doch wandt ich mich hinweg und ließ sie gehen /
Und wickelte mich enger in die Falten /
Als wollt ich trut­zend in mir selbst erwar­men /

Und folgt ihr doch. Sie stand. Da wars gesche­hen /
In meiner Hülle konnt ich mich nicht halten /
Die warf ich weg, sie lag in meinen Armen “;Goethe;Ramm­stein
„Jetzt fühlt der Engel, was ich fühle /
Ihr Herz gewann ich mir beim Spiele /
Und sie ist nun von Herzen mein“;Goethe;Ramm­stein
„Sie schwirrt und schwe­bet, rastet nie /
Doch still, sie setzt sich an die Weiden /
Da hab ich sie! Da hab ich sie! /
Und nun betracht ich sie genau /
Und seh ein trau­rig dunk­les Blau /
So geht es dir, Zerglied­rer deiner Freu­den!“;Goethe;Ramm­stein
„Ists möglich, daß ich, Lieb­chen, dich kose /
Vernehme der gött­li­chen Stimme Schall /
Unmög­lich scheint immer die Rose /
Unbe­greif­lich die Nach­ti­gall.“;Goethe;Ramm­stein
„Was suchst du mir dich zu verste­cken /
Sei offen, flieh nicht meinen Blick /
Früh oder spät musst ichs entde­cken /
Und hier hast du dein Wort zurück“;Goethe;Ramm­stein
„Wie sitzt mir das Lieb­chen? /
Was freut sie so groß? /
Den Fernen, sie wiegt ihn /
Sie hat ihn im Schoß “;Goethe;Ramm­stein
„Ich sah dich, und die milde Freude /
Floss aus dem süßen Blick auf mich /
Ganz war mein Herz an deiner Seite /
Und jeder Atem­zug für dich“;Goethe;Ramm­stein
„Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? /
Es ist der Vater mit seinem Kind /
Er hat den Knaben wohl in dem Arm /
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm “;Goethe;Ramm­stein

Mit brachi­a­lem Sound und aufwen­di­gen Bühnen­shows sind Ramm­stein zu einem der erfolg­reichs­ten deut­schen Rock-Exporte gewor­den. Auf der ganzen Welt singen Menschen ihre Texte voller Inbrunst mit, man möchte meinen – die Lieder Till Linde­manns sind inzwi­schen deut­sches Kultur­gut.

Damit kennt sich auch Johann Wolf­gang von Goethe aus. Im 18. und 19. Jahr­hun­dert verfasste er zahl­lose lyri­sche Werke, die inter­na­ti­o­nal gefei­ert wurden und noch heute Schü­lern und Schü­le­rin­nen zu verzwei­fel­ten Gedichts­ana­ly­sen zwingt. Dann doch lieber Ramm­stein, oder?

Und tatsäch­lich: So unähn­lich sind sich die Texte Goethes und Linde­manns manch­mal gar nicht – könnt ihr sie ausein­an­der­hal­ten? Findet es heraus ;-)

Viel Spaß beim Quiz­zen!