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Inkognito: Diese Bands traten unter falschen Namen auf

Es geht doch nichts über eine große Überraschung – wenn man einen kleinen Club für eine unbekannte Band besucht und diese sich plötzlich als Led Zeppelin, Biffy Clyro oder die Foo Fighters entpuppt. Hier erzählen wir euch von den Undercover-Auftritten der Rockstars.

Sex Pistols News Foto: Koen Suyk, Anefo Nationaal Archief, CC BY-SA 3.0 nl, Link

Weil regelmäßig Anhänger des britischen Königshauses auf Konzerten der
Sex Pistols aufschlugen (im wahrsten Sinne des Wortes), spielten die Punks 1977 eine Undercover-Tour unter dem falschen Namen The Spots. Gründe für Geheimkonzerte gab es viele - hier erzählen wir euch die Geschichten dazu!

Einfach mal Spaß haben und auf den Spuren seiner Idole wandern – ja, diesen Traum erfüllen sich auch die Thrash Metal-Giganten von
Metallica. Anlässlich des 50. Geburtstags von Lemmy Kilmister verkleideten sich James Hetfield und Co. als die Motörhead-Tribute-Band The Lemmys und rockten ein Set vom allerfeinsten runter. Ein Video davon gibt’s hier!

Metallica News Foto: Universal Music
Led Zeppelin News Foto: Warner Music Group

Eine der wohl kuriosesten Geschichten lieferten 1970
Led Zeppelin. Eine Nachfahrin des Ferdinand Graf von Zeppelin wütete bereits seit Monaten gegen einen Auftritt der Band in Kopenhagen, weil sie den Namen ihrer Familie beschmutzt sieht. Zunächst versuchte die Band versöhnliche Töne anzuschlagen, doch dann fiel das Albumcover von Led Zeppelins Debütalbum auf, bei dem der Absturz der Hindenburg abgebildet ist. Das Tuch war endgültig zerschnitten und Frau Zeppelin drohte der Band mit einer Klage. Um die zu umgehen wurden Led Zeppelin für einen Abend zu The Nobs.

Doch manchmal haben Geheimkonzerte auch politische Gründe - wie im Fall
der Toten Hosen, die 1983 in der DDR aufgetreten sind. Eine Show spielten Campino und Co. in einer Kirche in Ost-Berlin, getarnt als Gottesdienst. Der Pfarrer hielt zuerst eine Predigt, dann betraten die Hosen den Altar und legten los. Die Instrumente hatte damals ein englischer Soldat über die Grenze geschmuggelt.

Die Toten Hosen News Foto: avanti media fiction
Green Day News Foto: Warner Music Group

Green Day sind wohl die Meister der Verkleidung - mal ganz abgesehen davon, dass man die Nebenprojekte von Billie Joe Armstrong inzwischen kaum an zwei Händen abzählen kann. Das wohl genialste Alter Ego des Punk-Trios ist aber wohl Foxboro Hot Tubs, mit dem Green Day immer wieder Überraschungs-Auftritte in kleinen Clubs geben. Ihr aktuelles Album Father Of All Motherfuckers performten Green Day übrigens als The Coverups zum ersten Mal – also haltet einfach die Augen offen nach unbekannten Bandnamen… zu 50 Prozent könnte es Green Day sein.

Nicht selten spielen größere Bands ein paar Warm Up-Konzerte, bevor sie auf Tour gehen. Einfach, um in Form zu kommen und um zu testen, welche neuen Lieder am besten beim Publikum ankommen. Wenn ihr den Namen
Jaggy Snake irgendwo lest, solltet ihr schnell sein: Denn dabei handelt es sich um die Schottenrocker von Biffy Clyro.

Biffy Clyro. News Foto: Austin Haregrave / Warner Music Group
Foo Fighters News Foto: Sony Music

Ähnlich verhielt es sich bei den Foo Fighters, die ihr damals brandneues Album Sonic Highways zuerst auf kleinen Festivals und in kleinen Clubs performt haben – allerdings unter dem Namen The Holy Shits. Nun ist es kein Wunder, in Zeiten des Internets, dass das bei einem Act wie den Foo Fighters nicht lange geheim bleibt. Einen solchen Ticketansturm haben die Venues wohl auch noch nicht erlebt.

Die Ärzte haben allerdings keine Lust mehr auf Geheimkonzerte - dabei war das jahrelange Tradition der "besten Band der Welt", die so die Möglichkeit hatten, weiterhin in kleineren Clubs zu spielen. Dabei gaben sie sich Namen wie Die Zuspäten oder Paul. Doch wie Bassist Rod dem MDR erklärte: "Wir machen einen Riesenaufwand, um in anderen Läden zu spielen - klar, dass das irgendwann rauskommt. Heute geht das in Millisekunden". Dementsprechend seien die Clubs regelmäßig überfüllt gewesen und der Grundgedanke des Geheimkonzerts verloren gegangen.

Die Ärzte News Foto: Nela Koenig

Die Sex Pistols waren im Jahr 1977 maßgeblich daran beteiligt, dass die Punk-Welle über England regelrecht hereinbrach. Mit Hits wie „Anarchy In The UK“ und „God Save The Queen“, schrien sie die Wut heraus, die sich in der Jugend breitgemacht hatte.

Nur stießen die „No Future“-Parolen nicht überall auf positive Reaktionen. Besonders ihr Schlachtgesang gegen die britische Königin brachte regelmäßig selbsternannte Monarchisten dazu, Sex Pistols-Konzerte aufzusuchen und aufzumischen. Schlägereien waren ein übliches Ende einer Pistols-Show.

Deswegen entschlossen sich Johnny Rotten und Co. unter dem Namen The Spots eine Undercover-Tour zu spielen. Eine Spitzenidee - womit sie allerdings nicht die ersten und nicht die letzten waren. Gründe für Konzerte unter falschen Namen gab es im Laufe der Rock-Geschichte viele.



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