Zum Dreikönigstag: Die besten Trios der Rock-Welt
Wie hießen nochmal die heiligen drei Könige? Kurt, Krist und Dave? Billy, Dusty und Frank? Lemmy, Phil und Mikkey? Ach... entscheidet am besten selbst!

Aller guten Dinge sind Drei! Das wussten schon die drei Weisen aus dem Morgenland, denen am heutigen 6. Januar in vielen Gebieten Deutschlands gedacht wird. Doch während die Könige mit Gold, Weihrauch und Myrrhe (was ist denn Myrrhe für ein Zeug?) recht unspektakuläre Sachen dabei hatten, haben unsere Trios etwas viel besseres dabei: Gitarre, Bass und Schlagzeug!
Denn manchmal braucht es gar nicht mehr, um verdammt gute Musik zu machen. Wir haben euch die besten heiligen Rock-Trios zusammengestellt.

Das bärtigste Trio der Rockgeschichte – die drei Herren von ZZ Top! Billy Gibbons, Dusty Hill und Frank Beard rocken seit 1969 zusammen und haben mit ihrer Mischung aus Blues- und Hard Rock unzählige Meilensteine der Musikgeschichte geschaffen. Auch im Filmbusiness machen sie sich ganz gut: Bei „Zurück in die Zukunft III“ haben die Drei einen Gastauftritt als Square Dance Band. Übrigens ist Frank Beard lustigerweise der einzige, der keinen Bart bis zum Boden hat. Dafür trägt er ihn eben im Namen.

Keiner verkörperte den Rock and Roll so wie er: Lemmy Kilmister! 1975 rief er Motörhead ins Leben und machte sich zur Legende. 2015 schockte uns sein Tod nach kurzer, aber schwerer Krankheit. Motörhead ohne ihn? Nicht nur für die Fans undenkbar: Mikkey Dee und Phil Campbell gehen nun eigene Wege. Der Rockgott ist nun im Olymp, in Valhalla oder wie man es eben nennen möchte. Ein Toast auf dich, Lemmy!

Sie sind wohl das legendärste Rock-Trio Deutschlands: Die Ärzte! 1982 gegründet von Drummer Bela B und nach zwischenzeitlicher Auflösung 1993 mit Bassist Rodrigo Gonzales vollkommen gemacht. Seitdem hat die „beste Bänd der Welt“ sowohl mit politischem, als auch mit spaßigem Punkrock alles abgerissen, was geht und gehört mit den Toten Hosen zu den erfolgreichsten deutschen Punkbands aller Zeiten.

Es gibt da einen Club in der Nähe von San Francisco namens 924 Gilman Street. Dieser Laden gilt als Geburtsort der zweiten großen Punk-Welle in den frühen 1990ern. Bands wie Rancid, The Offspring und ein Trio namens Sweet Children traten dort auf. Letztere benannten sich später in Green Day um und sind spätestens seit ihrem 2004er Album American Idiot nicht mehr aus der Rock-Elite wegzudenken als eines der erfolgreichsten Punk-Trios der Welt.

Ein weiteres legendäres Trio sind die Jungs von The Police. Sting, Stewart Copeland und Andy Summers sprangen in den späten 70ern auf den Post-Punk-Zug auf und wurden zu einer der einflussreichsten Pop-Rockbands der 80er. Auf dem Gipfel des Erfolges trennten sich die Drei jedoch und gingen von da an getrennte Wege. Übrigens: Sting heißt eigentlich Gordon Matthew Thomas Sumner – seinen Künstlernamen bekam er verliehen, weil er einmal bei einem Gig einen schwarz-gelb gestreiften Pullover trug. Glück gehabt! Es hätte ja auch „Biene Maja“ dabei rauskommen können.

Muse sind eine besondere Band. Seit 1994 bringen Matt Bellamy, Dominic Howard und Chris Wolstenholme ihren Rock zu den Massen, testen dabei gerne ihre Grenzen und schlagen noch lieber über die Stränge. Matt Bellamy hat es 2010 sogar ins Guiness Buch der Rekorde geschafft – für die meisten auf einer Tour zerstörten Gitarren, nämlich 140 Stück. Kein Wunder, dass die Britrocker zahlreiche Preise als bester Live-Act abstauben! Die „HAARP“-Tour wurde sogar zum größten je stattgefundenen Event der Wembley Arena gewählt – damit schlagen Muse Queen, Michael Jackson und sogar die Weltmeisterschaft.

Die einen kennen Jared Leto als Schauspieler, die anderen als waschechten Rocker! Zusammen mit seinem Bruder Shannon und Gitarrist Tomislav „Tomo“ Miličević als drittem im Bunde rockt er seit 1998 bei 30 Seconds to Mars. Die Jungs sind dafür bekannt, bei Live-Shows gerne das halbe Publikum auf die Bühne zu holen – und Jared Leto benutzt sehr gerne das Wörtchen „fuck“. Fucking Thirty Fucking Seconds to Fucking Mars, Fuck Yeah!

In Wales regnet es bekanntlich viel – umso mehr Zeit bleibt da, sich hinzusetzen und das Instrument seines Vertrauens zu üben. Sei es deshalb, oder weil die Bergbauhochburg Blackwood sonst nicht viel hergab für junge Leute. Wir können froh sein, dass sich James Dean Bradfield, Nicky Wire und Sean Moore gefunden haben. Sonst gäbe es heute nicht die Manic Street Preachers. Das Trio tat sich 1986 zuerst unter dem Namen Betty Blue zusammen, dann trat der Roadie Richey James Edwards der Band bei und sie nannten sich um. Richey war eine Schlüsselfigur der frühen Jahre, die aber immer stark mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte. Am 01. Februar 1995 verschwand er spurlos – eines der größten Rätsel der Musikwelt der 90er. Nach sechsmonatiger Pause beschloss der Rest der Truppe, die Manic Street Preachers fortzuführen – und sie sind auch heute noch aktiv.

Manchmal braucht außergewöhnliche Musik nicht mehr als Gitarre, Bass und Drums, vor allem, wenn sich drei so außergewöhnliche Musiker wie Jimi Hendrix, Noel Redding und Mitch Mitchell zusammen tun. Als The Jimi Hendrix Experience schrieb das Trio um den Ausnahme-Gitarristen Rock-Geschichte. Leider endete das Kapitel mit dem tragischen Tod von Jimi Hendrix 1970.

Nirvana wurde 1987 von den Schulfreunden Kurt Cobain und Krist Novoselić im beschaulichen Aberdeen im Bundesstaat Washington gegründet. Der Band sollte eine steile, aber kurze Karriere bevorstehen – mit ihrem Grunge-Stil trafen die zerzausten Typen aus der Kleinstadt genau den Nerv der Zeit und wurden bald zum Sprachrohr einer ganzen Generation. Am Schlagzeug gab es auch bei Nirvana zahlreiche Wechsel – erst mit Dave Grohl kam 1990 einer ins Boot, der mit Herzblut dabei blieb. Im Frühjahr 1994 setzte der tragische Tod Kurt Cobains Nirvana dann ein jähes Ende. Der Mythos ist jedoch ungebrochen – genauso wie Nirvanas Beliebt- und Bekanntheit.

Seit über 25 Jahren lassen sie mit Hits wie „What’s My Age Again?“, „All The Small Things“ und „First Date“ die Pop-Punk-Herzen höher schlagen. Im Sommer 2016 haben sie ihre aktuelle Scheibe California rausgehauen – die erste ohne Gründungs-Frontmann Tom DeLonge. Aber der Neue im Bunde Matt Skiba macht seine Sache mehr als ordentlich.

Wenn es eine Band gibt, die unermüdlich getourt und Alben produziert haben, dann die Mannen von Rush. Nach ihrem selbstbetitelten Debüt im Jahr 1974 haben Geddy Lee, Alex Lifeson und Neil Peart 20 Studio- und etliche Livealben rausgebracht und sind wieder und wieder um den Globus getourt.

Die drei Schotten Simon Neil, James Johnston und Ben Johnston sind seit 1995 gemeinsam unterwegs und begeistern inzwischen ganze Stadien mit ihrem Alternative- und Progressiv-Rock. Die Veröffentlichung ihres Albums Ellipsis glich einem Triumphzug, denn sie schafften es ihre Melange aus Rock, Mainstream und Progressive auf ein möglichstes Maß an Eingängigkeit zu trimmen.

Schicksalhafte U-Bahn-Begegnungen gibt es doch nicht nur in kitschigen Hollywoodfilmen – so hat nämlich auch Placebo begonnen! 1994 trafen sich Brian Molko und Stefan Olsdal zufällig in der Londoner Tube und bis heute stehen sie bei Placebo gemeinsam auf der Bühne. Das verdanken sie auch David Bowie, der die beiden 1996 entdeckte und so begeistert war, dass er Placebo noch vor dem Erscheinen ihres ersten Albums gleich mit auf Tour nahm. Der dritte Mann war übrigens nicht ganz so beständig: Steve Forrest, der seit 2008 am Schlagzeug saß, hat Placebo 2015 verlassen. Zum Glück gibt es sie aber immer noch.

Gestatten: The Subways. Ihre erste Demo-CD hat das Trio komplett zuhause aufgenommen und dann eher spaßeshalber an die Organisatoren des legendären Glastonbury-Festivals geschickt. Die veranstalteten zu der Zeit einen Wettbewerb für junge Bands ohne Labelvertrag und zack: The Subways gewannen ein Konzert auf dem Glastonbury. Anschließend ging es steil bergauf für das Trio. Mit Hits wie „Rock & Roll Queen“, „Oh Yeah“ und „Girls & Boys“ schafften es die Briten sogar ins Vorprogramm von AC/DC.