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Brian Wilson wird 80: Happy Birthday und Good Vibrations

Beach Boys-Mastermind Brian Wilsons Karriere war eine regelrechte Achterbahnfahrt. Hier werfen wir einen Blick auf sein bewegtes Musiker-Dasein und gratulieren ganz sonnig zum 80. Geburtstag!

Brian Wilson Portrait Stars und Bands Foto: Cyril Zingaro/KEYSTONE/dpa

Er war ganz oben und ganz unten – heute lebt Brian Wilson sein persön­li­ches  „Happy End“, wobei von einem Ende noch lange nicht zu spre­chen ist. 1961 grün­dete er die Beach Boys und schrieb inner­halb weni­ger Jahre einen Nummer 1-Hit nach dem ande­ren.

Mike Love hat seine Geni­a­li­tät für Text und Konzept einge­bracht, Brian Wilson seine Geni­a­li­tät für die Melo­die. Der von sich sehr über­zeugte junge Mann sang von einer heilen Welt aus Strän­den, Surf­bret­tern und knacki­gen Beach Barbies. Doch inner­lich litt der labile Musi­ker unter dem riesi­gen Erfolg und beschließt nach einem Nerven­zu­sam­men­bruch, nie wieder mit der Band auf Tour zu gehen.

Doch das sollte nicht heißen, dass er untä­tig blieb. Im Allein­gang schrieb er das Album Pet Sounds, nach einhel­li­ger Meinung der Kriti­ker eines der wich­tigs­ten Alben der gesam­ten jünge­ren Musik­ge­schichte. Zum Einsatz kamen Wald­hör­ner, klap­pernde Löffel, Cola-Dosen, Plas­tik­fla­schen, Fahr­rad­klin­geln und bellende Hunde.

Sir Paul McCart­ney hat mal gesagt:Pet Sounds hat mich und die ande­ren Beat­les zu Sgt. Pepper Lonely Hearts Club Band inspi­riert.“ Ein größe­res Kompli­ment gibt es wohl nicht, doch der Preis für diese Meis­ter­leis­tung war hoch: Brian wird tablet­ten­süch­tig, expe­ri­men­tiert mit Haschisch, LSD und Kokain, um seine Krea­ti­vi­tät zu stei­gern.

Mit dem Nach­folge-Album Smile wollte Brian die Beat­les toppen, aber er schei­terte. Seine psychi­schen Probleme nahmen über­hand, er begann, Stim­men zu hören und landete in den Fängen des zwie­lich­ti­gen Nerve­n­a­rz­tes Eugene Landy. Von Smile sind bis heute nur verein­zelte Tonspu­ren über­lie­fert und dieser eine Über­hit: „Good Vibra­ti­ons“. 

Wilson verbrachte Jahre in psych­ia­tri­scher Behand­lung, bis er Ende der Neun­zi­ger wieder soweit war, eigene Songs zu schrei­ben und Konzerte zu spie­len. Die Namens­rechte an den Beach Boys hat er im Drogen­rausch Sänger Mike Love über­las­sen. Heute ist Brian Wilson unter seinem Namen mit eige­ner Band unter­wegs.

Er hat nicht nur die seit Jahr­zehn­ten gängige Aufnah­me­tech­nik ausge­tüf­telt, bei der verschie­dene Tonspu­ren einzeln aufge­nom­men und anschlie­ßend abge­mischt werden. Er hat Gene­ra­ti­o­nen junger Musi­ker gezeigt, wie er sich anhö­ren muss: Der perfekte Song. Nur für die perfekte Welle hat er sich nie begeis­tert. Der oberste Beach Boy ist nie auf einem Surf­brett gestan­den!

Heute wird Brian 80 Jahre alt – wir sagen: „Happy Birth­day, Brian Wilson!“

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