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Von gefeiert zu gefeuert: Diese Rockstars flogen aus ihren Bands

Nicht jedes Arbeitsverhältnis ist von Dauer - das ist in der Rockwelt nicht anders. Vince Neil musste diese Erfahrung 1992 bei Mötley Crüe machen... doch er ist bei weitem nicht der einzige!

Mit der legendären Platte Dr. Feelgood im Rücken hätte man meinen können, dass Mötley Crüe der Thron im Rock-Olymp sicher wäre. Doch hinter den Kulissen krachte es ganz schön. Sänger Vince Neil war sich mit seinen Kollegen überhaupt nicht grün, was die musikalische Ausrichtung des Nachfolgeralbums betraf - schließlich schmiss ihn die Band nach einer kurzen "Unterredung" raus.

In einem Statement schrieben Mötley Crüe, dass Neil die Band verlassen wollte, weil er sich lieber auf sein Hobby Autorennen konzentrierte, anstatt ordentlich Musik zu machen. Neil selbst sah die Sache natürlich etwas anders: "Es war ein kompletter Schock für mich", meinte er in einer Talkshow. "Zwei Tage nach meinem Geburtstag - ein tolles Geschenk." In der LA Times beschrieb er die Situation später, dass Nikki Sixx, Tommy Lee und Mick Mars in eine bluesigere Richtung gehen wollten, er habe verzweifelt versucht seinen eigenen Stil einzubringen.

Nun ja - Ende gut, alles gut: Fünf Jahre später hat sich die Crüe wieder zusammengerauft und selbst nach ihrem offiziellen Abschied 2016 haben sie im Winter 2019 ihre grandiose Reunion gefeiert. Die Kündigung muss also nicht immer das Ende sein und außerdem befindet sich Neil in bester Gesellschaft von Rockstars, die aus ihrer Band geschmissen wurden. 

In unserer Bildergalerie erzählen wir ihre Geschichten!

Vince Neil bei einem Auftritt Foto: Matthias Balk/dpa

Der Rausschmiss auf dem Höhepunkt des Erfolgs - diese Erfahrung musste Mötley Crüe-Frontmann Vince Neil machen. Doch nicht nur er erlebte ein böses Erwachen...

Van Halen Gruppenfoto Foto: Marcel Noecker/dpa

Was Van Halen angeht, so hat es schon mehrfach ordentlich Zoff gegeben. Sei es die Trennung von Frontmann David Lee Roth oder eben die von seinem Nachfolger Sammy Hagar. Gaben die beiden Sänger aber mehr oder weniger aus eigenen Stücken ihren Ausstieg bekannt, wurde Bassist Michael Anthony von den Van Halen-Brüdern regelrecht gekündigt. Der Grund: Er verstand sich weiterhin zu gut mit Sammy Hagar.

Metallica Pressefoto in Schwarz-Weiß Foto: CC BY 2.5, Link

Lars Ulrich, James Hetfield, Cliff Burton und Dave Mustaine – was für ein Line-Up Metallica doch hätten sein können. Doch leider hatte letzterer sich nicht annähernd im Griff: Dave Mustaine griff gut und gerne zur Alkoholflasche wie zu Drogen und wurde dadurch oft gewalttätig. Als die Band 1983 nach New York aufbrechen wollte, um ihr erstes Album aufzunehmen, setzten sie Dave schlicht am Port Authority Bus Terminal auf und schickten ihn zurück nach Los Angeles. Ein Glück für Metallica, dass sie mit Kirk Hammett einen überragenden Ersatz gefunden hatten und Dave Mustaine feierte mit Megadeth seine eigene Erfolgsgeschichte.

Die Ärzte - Foto: Sony Music

Auch Die Ärzte mussten in ihren frühen Jahren ein Machtwort bei einem Mitglied sprechen. Die Punk-Combo aus Berlin bestand nämlich nicht immer aus BelaFarinRod, sondern am Anfang aus Bela B., Farin Urlaub und Sahnie. Letzterem ist aber der Erfolg wohl zu Kopfe gestiegen, denn die beiden Kollegen warfen ihm vor, nicht mehr wegen der Musik mitzuspielen, sondern wegen der Groupies. Während Farin und Bela im Studio schufteten, spielte Sahnie nicht einmal mehr seinen Bass ein. Als er dann noch auf die Idee kam, dass man doch Bela B. rausschmeißen sollte, weil die Band sein Gesicht brauche, war es vorbei: Sahnie flog raus und Die Ärzte wurden ohne ihn zur „besten Band der Welt“.

Steve Perry und Neal Schon, die sich in den Armen liegen Foto: Charlie Syke/Invision/AP/dpa

Steve Perry war einer der, wenn nicht der Hauptgrund, dass Journey von einer guten Rockband zu absoluten Superstars wurden. Hits wie "Don't Stop Believin'", "Anyway You Want It" oder "Wheel In The Sky" sind und bleiben absolute Meilensteine. Doch auch hier gingen die Wege auseinander. 1998 brach sich Perry die Hüfte bei einem Kletterunfall, doch weigerte sich, sich einer Operation zu unterziehen, die ihm geholfen hätte, mit auf Tour zu gehen. Doch anstatt auf ihren Sänger zu warten, suchten sich Journey einfach jemand neuen. Immerhin verstehen sich die Köpfe Perry und Gitarrist Neal Schon (links) heute ganz gut.

Lemmy Kilmister spielt Gitarre Foto: Thomas Frey/dpa

Auch der große Lemmy war in einer Band nicht mehr gerne gesehen. Bei Hawkwind spielte er am Bass eine nicht unwichtige Rolle für deren Sound - doch sein Drogenkonsum machte ihm einen Strich durch die Erfolgsrechnung. Im kanadischen Ontario wurde er während einer Tour wegen Drogenbesitzes verhaftet und musste fünf Tage ins Gefängnis. Das war zu viel für seine Kollegen und Hawkwind schmissen Lemmy raus – welch ein Glück, denn daraus entstand: Motörhead!

Eagles Pressefoto in Schwarz-Weiß Foto: Henry Diltz / WMG

Don Henley und Glenn Frey waren zwei absolute Masterminds in einer Band – für einen dritten war da wohl kein Platz mehr bei den Eagles. Pech für Don Felder! Die beiden Alphatiere schmissen ihn offiziell raus, weil er in Sachen „Kreativität, Chemie und Performance“ nicht mehr zur Band passen würde. Felder reagierte mit einer Schadenserstatzklage von über 50 Millionen US-Dollar. Henley und Frey konterten mit einer Gegenklage und so zog sich das Ganze hin bis 2007 eine außergerichtliche Einigung erzielt wurde. Doch Freunde wurden die Musiker keine mehr.

Dave Navarro spielt Gitarre Foto: EPA/Jose Sena Goulao

Der leider Rockstar-übliche Drogenkonsum wurde auch Dave Navarro bei den Red Hot Chili Peppers zum Verhängnis. Als Gitarrist auf dem Album One Hot Minute legte er eigentlich ein ganz gutes Zeugnis ab, doch als er bei einer Bandprobe dermaßen zugedröhnt auftauchte, dass er über seinen Verstärker fiel, war seine Zeit bei den Peppers vorbei. Da half es auch nicht, dass Navarro behauptete, Kiedis hätte zu der Zeit noch mehr Drogen genommen als er.

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